Ausland

Polnischer Minister bittet Pfizer um Verzicht auf Impfstoffverkauf

  • Mittwoch, 3. Mai 2023
/desertsands, stock.adobe.com
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Warschau/Brüssel – Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski bittet den Impfstoffhersteller Pfizer, bestehende Verträge nicht erfüllen zu müssen.

Trotz einer stabileren gesundheitlichen Lage in den Ländern der Europäischen Union plane Pfizer weiterhin Hunderte Millionen Impfdosen nach Europa zu liefern, was sinnlos sei, heißt es in einem gestern veröffent­lichten Schreiben. Die meisten würden wohl vernichtet, da sie nur begrenzt haltbar seien und die Nachfrage nicht hoch sei.

Trotz besten Willens, einen Kompromiss zu finden, sei Pfizer nicht bereit, Flexibilität zu zeigen und realistische Vorschläge zu machen, wie der veränderten Situation begegnet werden könnte. Der aktuelle Vorschlag von Pfizer sehe zwar weniger Dosen vor, verlange aber eine Stornogebühr in Höhe der Hälfte des Preises für eine Dosis, die noch nicht produziert worden sei.

Der Appell fällt in den polnischen Wahlkampf. In dem Nachbarland Deutschlands wird im Herbst ein neues Parlament gewählt. Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat dafür im April eine Werbetour durch das ganze Land begonnen. Niedzielski gehört persönlich nicht der PiS an, sondern ist parteilos.

In seinem Brief an die Pfizer-Aktionäre unterstreicht er dennoch die außenpolitische Linie der Regierungs­par­tei: Man konzentriere sich solidarisch auf die Hilfe für das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine und bringe dafür große Opfer. Pfizer möge sich daher ebenso moralisch verhalten und Solidarität anstelle von Gewinnstreben in den Vordergrund stellen.

dpa

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