Prävention von Demenz durch Ernährung ist unklar
Berlin – Für die Prävention von Demenz durch eine ausgewogene Ernährung gibt es im Augenblick lediglich Hinweise, zum Beispiel, dass der Konsum von Fisch oder eine mediterrane Ernährung das Risiko verringern könnten. „Aber eine ausreichende Evidenz zur Ableitung von Ernährungsempfehlungen gibt es hierfür bisher nicht“, betont die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die neue, Ende Januar erschienene S3-Leitlinie „Demenzen“. Sie ist entstanden unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). 23 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen von Medizinern, Therapeuten, Pflegepersonal und Patienten haben sich beteiligt.
Die Autoren der Leitlinie haben unter anderem die Relevanz von Risikofaktoren für Demenzen, die bereits im mittleren Alter vorliegen, identifiziert. Sie kamen zu dem Schluss, dass kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen auch Risikofaktoren für eine spätere Demenz darstellen. Die Vermeidung kardiovaskulärer Risikofaktoren, ihre Diagnostik und frühzeitige Therapie trägt laut Leitlinie wesentlich zur Primärprävention einer späteren Demenz bei.
Die DGE weist daraufhin, dass das sogenannte Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB) daran arbeitet, die Zusammenhänge zwischen bestimmten Ernährungsgewohnheiten und der Entwicklung von Demenzen weiter zu klären. Das Kompetenzcluster DietBB ist ein interdisziplinäres Netzwerk mit Partnern aus der Region Bonn. Zu dem Netzwerk gehören unter anderem mehrere Institute der Universität Bonn und des Universitätsklinikums, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und die DGE.
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