Private Krankenversicherer hatten im ersten Halbjahr mehr Ausgaben

Berlin – Die privaten Krankenversicherer haben zwischen Januar und Juni dieses Jahres rund 690 Millionen Euro mehr für Versicherungsleistungen ausgegeben als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Plus von rund fünf Prozent, teilte heute der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) mit. Konkret stiegen die Ausgaben von 13,65 Milliarden Euro 2019 auf jetzt 14,34 Milliarden Euro an.
Die PKV sei in der COVID-19-Pandemie keineswegs ein ‚Krisengewinnler‘, wie einzelne Kritiker behaupten, hieß es aus dem PKV-Verband. Man leiste zur Bewältigung der Krise sogar sehr viel höhere Zahlungen an das Gesundheitssystem, als es ihrem zehnprozentigen Versichertenanteil im Vergleich zur GKV entspreche.
Die PKV wies darauf hin, dass sie allein für die Schutzausrüstung der Arztpraxen bis Ende September voraussichtlich 360 Millionen Euro bezahlt haben wird. Beim Krankenhaus-Rettungsschirm zahle man genauso wie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) alle Zusatzentgelte entsprechend ihrem Versichertenanteil.
Die PKV forderte von der Politik, dass alle Maßnahmen zum Infektionsschutz gegen SARS-CoV-2, bei denen es sich um eindeutig gesamtstaatliche Aufgaben handelt, aus Steuermitteln und nicht aus Versichertenbeiträgen gezahlt werden müssten. Es könne nicht sein, dass die Sozialversicherung mit Kosten belastet werde, für die eigentlich die Länder zuständig seien.
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