Politik

Private Krankenversicherer setzen auf neue Arzneimittel

  • Mittwoch, 18. Dezember 2019
/methaphum, stockadobecom
/methaphum, stockadobecom

Berlin – Neu zugelassene Arzneimitteln werden Privatversicherten häufig früher verord­net als Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversiche­rung (WIP).

Dafür haben die Wissenschaftler des Instituts die neu zugelassenen Medikamente des Jahrgangs 2014 in ihren ersten vier Jahren auf dem Markt bis 2017 untersucht. Die Ana­lyse basiert auf Arzneimittelabrechnungsdaten der privaten Krankenversicherung (PKV) sowie auf Daten des Arzneiverordnungs-Reports der GKV und des Unternehmens Insight Health.

Im Jahr der Zulassung neuer Medikamente lag der Marktanteil der PKV danach bei 33,1 Prozent. Im zweiten und dritten Jahr betrug er etwa 15 Prozent und im vierten Jahr er­reichte er mit 10,4 Prozent etwa den PKV-Bevölkerungsanteil von elf Prozent der Versi­cherten.

Da die absoluten Verordnungsmengen in der PKV tendenziell stabil bleiben, zeige der sinkende PKV-Marktanteil quasi spiegelbildlich die nach drei bis vier Jahren wachsenden Verordnungszahlen in der GKV, interpretieren die Wissenschaftler ihr Ergebnis.

Hintergrund sei, dass das Verordnungsverhalten der Ärzte bei gesetzlich Versicherten sich erst nach der offiziellen Festlegung des Zusatznutzens und des Erstattungsbetrages än­de­re. „Danach steigt die Rechtssicherheit für Ärzte und damit auch die Verordnungszahlen für neue Medikamente für GKV-Versicherte“, hieß es aus dem WIP.

Laut der WIP-Studie gibt es auch bei der Verordnung von Generika gravierende Unter­schiede zwischen der PKV und der GKV: Die Generikaquote der 100 umsatzstärksten ge­nerikafähigen Wirkstoffe lag in der PKV im Betrachtungszeitraum bei 63,9 Prozent und in der GKV bei 95,1 Prozent.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung