Probleme mit Ebola-Toten im Kongo

Goma – In der Stadt Beni im Ost-Kongo ist eine Ebolaleiche für kurze Zeit entführt worden. Die Leichen dieser Erkrankten sind hochansteckend und müssen daher schnell und sicher begraben werden. Der Fahrer eines Leichenwagens änderte auf dem Weg zum Friedhof allerdings seine Route und brachte die Leiche einer an Ebola gestorbenen Frau zum Grundstück ihrer Familie.
Jugendliche aus dem Stadtviertel kämpften dann gegen Sicherheitskräfte, die die gefährlich Leiche zurückbringen wollten, wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte. Die Familie brachte die Leiche erst nach mehreren Stunden zum Friedhof.
Die Familienmitglieder hätten sich gestern gegen Ebola impfen lassen und beteuerten, dass niemand den Sarg oder den Leichensack geöffnet habe, so das Ministerium weiter. Für viele Angehörige sind die restriktiven Auflagen für Ebola-Beerdigungen, die den örtlichen Traditionen widersprechen, oft ein zusätzlicher Schmerz.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte heute, dass die feindselige Haltung von Teilen der Bevölkerung in Beni und anhaltende Rebellenangriffe in der Provinz Nord-Kivu große Risiken für die Bekämpfung des Virus darstellten. Die Großstadt Beni entwickelt sich zusehends zum Zentrum der gegenwärtigen Epidemie: Dort wurden 32 der 39 neuen Erkrankungsfällen im Oktober festgestellt.
Die Behörden haben bislang 200 Ebola-Verdachtsfälle dokumentiert, 165 davon wurden im Labor bestätigt. 53 Menschen wurden geheilt, 125 erlagen dem hämorrhagischen Fieber. Das Ebolavirus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer Epidemie 2014/2015 starben in Westafrika mehr als 11.000 Menschen.
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