Progesteron-Abfall zeigt drohende Fehlgeburt an
Birmingham – Bei einem unsicheren Ultraschallbefund kann eine einfache Bestimmung der Progesteronkonzentration im Blut den Vitalstatus einer Schwangerschaft klären. Dies geht aus einer Meta-Analyse im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2012; 345: e6077) hervor.
Bei einem Drittel aller Frauen kommt es in der Frühschwangerschaft zu Schmerzen oder vaginalen Blutungen. Das diagnostische Prozedere sieht heute eine transvaginale Sonographie vor, die meistens, aber nicht immer den Vitalstatus des Embryos klären kann. Eine einfache Zusatzuntersuchung ist in einer unklaren Situation die Bestimmung der Progesteronkonzentration im Serum. Ihr Nutzen ist unter Gynäkologen umstritten, doch die Ergebnisse der Meta-Analyse von Ioannis Gallos von der Universität Birmingham scheinen eindeutig zu sein.
Der Mediziner hat die Ergebnisse von 26 Kohortenstudien mit 9.436 Frauen ausgewertet, die den Wert der Progesteron-Bestimmung untersucht haben. Wenn in diesem Fall die Ultraschalluntersuchung kein klares Ergebnis liefert, schließt ein Abfall des Serumprogesterons auf unter 3,2 bis 6 ng/ml eine lebensfähige Schwangerschaft mit 99,2-prozentiger Sicherheit aus, berichtet Gallos.
Die Progesteronbestimmung könne aber nicht zwischen einer ektopischen Schwangerschaft, einer frühen normalen Schwangerschaft oder einer Fehlgeburt unterscheiden. Eine transvaginale Sonographie bleibt deshalb notwendig. Ohne sie steige die Fehlerrate der Progesteronbestimmung an.
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