Projekt in Hessen will Alleinerziehenden mit Depression helfen
Kassel – Ein neues Präventionsangebot in Kassel soll die Gesundheit von Alleinerziehenden verbessern und als Vorbild für weitere Projekte dienen. Es sei das erste dieser Art überhaupt, sagte Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) beim Start in Kassel. Im Mittelpunkt steht ein Training für Eltern, das Selbstvertrauen und elterliche Fähigkeiten stärken soll. Finanziert wird es von den Ersatzkassen in Hessen und der Stadt Kassel. Das Pilotprojekt läuft zunächst bis Juni, es stehen 36.000 Euro bereit.
Laut Grüttner leben in Hessen in jeder fünften Familie Kinder nur mit Mutter oder Vater. Alleinerziehende litten öfter an Depressionen als Elternpaare. „Kinder können sich an den Depressionen der Eltern anstecken“, erklärte Matthias Franz, Professor an der Universität Düsseldorf. Er hat das Training mit Übungen entwickelt, das die Eltern-Kind Beziehung stärken soll. 20 Alleinerziehende werden in Kassel zunächst geschult, für sie ist die Teilnahme kostenlos. Das Projekt und seine Finanzierung könne Blaupause für eine bundesweite Verbreitung sein, sagte Franz.
Das Projekt „Präventionsangebote und Unterstützung im Lebensraum für Alleinerziehende“ fußt auf dem Präventionsgesetz, das die Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger, Länder und Kommunen in der Gesundheitsförderung stärken soll. Ein weiterer Kooperationspartner ist die Walter Blüchert Stiftung aus Gütersloh. Neben dem Eltern-Training soll ein Netzwerk geschaffen werden, um etwa Alleinerziehenden elternfreundliche Arbeitgeber zu vermitteln.
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