Projekt zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in Kenia

Heidelberg – Ein Konzept für ein flächendeckendes Screening auf Gebärmutterhalskrebs in Afrika haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gemeinsam mit IT-Spezialisten der Firma SAP SE entwickelt.
Eine von SAP entwickelte Software und das Internet – in Afrika über das Mobilfunknetz verfügbar – sowie ein leicht auszuwertender Test sollen das Screening auch in wenig erschlossenen Gebieten möglich machen. Hintergrund ist, dass Gebärmutterhalskrebs in vielen Ländern Afrikas kaum zu behandeln ist, weil es an Medizintechnik und entsprechend ausgebildeten Ärzten mangelt.
Das Heidelberg Projekt ist jetzt im Rahmen einer Studie in Zusammenarbeit mit dem Moi Teaching and Referral Hospital in Eldoret, Kenia, gestartet worden. Dabei besuchen Krankenschwestern die Frauen in ihren Dörfern, nehmen Abstriche der Gebärmutterschleimhaut und verschicken die Proben an ein Zentrallabor. Die für die Patientenakten erhobenen Daten werden auf einer speziellen Cloud Plattform gespeichert. Hier hinterlegt das Zentrallabor auch die Testergebnisse, so dass die Krankenschwestern vor Ort die Frauen zeitnah informieren können.
„Wir möchten mit diesem gemeinsamen Projekt Unternehmen der Gesundheitsbranche zeigen, dass es sich lohnen kann, in Gesundheitsprojekte in ärmeren Ländern zu investieren“, erläutert Miriam Reuschenbach, klinische Kooperationseinheit Angewandte Tumorbiologie des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg und am DKFZ.
„Nur durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft können die Probleme vor Ort sinnvoll und nachhaltig gelöst werden“, betonte Magnus von Knebel Doeberitz, ärztlicher Direktor Abteilung angewandte Tumorbiologie, Pathologisches Institut am Universitätsklinikum Heidelberg und Leiter der klinischen Kooperationseinheit mit dem DKFZ.
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