Vermischtes

Pronova will Reform des Fallpauschalen­systems

  • Donnerstag, 22. Juli 2021
/HNFOTO, stock.adobe.com
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Ludwigshafen – Die Stimmen für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens in der neuen Legis­laturperiode mehren sich. Nach dem Marburger Bund, dem AOK Bundesverband und anderen fordert auch die Pronova Betriebskrankenkasse (BKK) durchgreifende Neuerungen.

„Zwingend notwendig sind innovative, tiefgreifende Strukturveränderungen, die sich stringent an medizi­nischer Qualität und Patientennutzen ausrichten“, heißt es in einem Brief der Kasse an die Politik zur Bundes­tags­wahl.

Lutz Kaiser, Vorstand der Pronova BKK, fordert darin, „die große Klammer um diese Reformen muss eine Weiterentwicklung der Finanzierung sein“. Das Vergütungssystem müsse nach Versorgungsstufen diffe­renziert und neue Vergütungen für besondere Versorgungs- und Vorhaltekosten eingeführt werden.

„Vor allem sollte eine gemeinsame Vergütungsordnung Leistungen unabhängig von ambulanter oder statio­närer Erbringung honorieren und die medizinisch sinnvollste Lösung mit Anreizen versehen“, so Kaiser. In diesem Zuge müsse auch die Krankenhausplanung grundlegend reformiert werden.

„Mit 1.900 Kran­kenhäusern weist Deutschland noch immer eine große Zahl von Krankenhäusern auf, die vor Ort mög­licherweise Sicherheit transportiert – de facto allerdings nicht unbedingt für hohe Qualität steht. Diese gibt es in spezialisierten und hochqualifizierten Kliniken“, heißt es in dem Brief.

Deshalb sollte die Politik „den tatsächlichen Bedarf an wohnortnaher Grundversorgung und spezialisier­ter Medizin auf Bundes­ebe­ne einheitlich definieren“, so die Kasse.

Wichtig sei außerdem, die Prävention zu stärken. „Wir müssen Prävention neu denken. Sie muss einfach zugänglich, individuell zugeschnitten und digital vernetzt sein. Dazu müssen wir auch hier Sektoren über­­winden und zusammenbringen und die elektronische Patientenakte als zentrale Koordinations­plattform etablieren“, so die Kasse.

hil

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