Ausland

Protestcamp von Impfpflichtgegnern vor neuseeländischem Parlament wächst

  • Freitag, 11. Februar 2022
/picture alliance, AA, Mike Clare
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Wellington – In Neuseelands Hauptstadt haben sich zahlreiche weitere Menschen dem Protestcamp von Impfpflichtgegnern angeschlossen. Die Zahl der Demonstranten auf den Rasenflächen vor dem Parla­ments­gebäude in Wellington wuchs heute von zunächst 250 auf rund 1.500 Menschen.

Die Polizei, die am Vortag mit Pfefferspray gegen Demonstranten vorgegangen war und 122 Menschen festgenommen hatte, zog sich hinter eine Absperrung zurück.

„Die Polizei ist weiter dabei, die Protestaktivitäten auf dem Parlamentsgelände zu beobachten und ein­zudämmen“, erklärte der örtliche Polizeichef Corrie Parnell. Die Sicherheitskräfte hätten „eine Reihe ver­schiedener Ursachen und Motivationen“ für den Protest ausfindig gemacht. Dies erschwere die Kommu­nikation mit den Demonstranten.

Ihre Taktik im Umgang mit den Demonstranten habe die Polizei auch deshalb geändert, weil in dem Protestcamp auch Kinder seien, erklärte Parnell. Heute beobachteten Polizisten mit Abstand das Treiben auf den Rasenflächen, wo eine ausgelassene Stimmung herrschte und Demonstranten zu Musik tanzten.

Das „Freiheitscamp“ von Gegnern der in Neuseeland geltenden Coronaimpfpflicht hatte vor vier Tagen begonnen. Inspiriert wurden die Demonstranten nach eigenen Angaben von dem sogenannten „Freiheits­konvoi“ kanadischer Lkw-Fahrer in Ottawa.

Das Vorgehen der Polizei gestern bezeichneten Demonstranten als schockierend. Eine Protestteilnehme­rin namens Carrie sagte, mit einer solchen Reaktion habe im Protestcamp niemand gerechnet. „Brutal, absolut brutal“, beklagte sie. Die Demonstranten seien aber entschlossen, ein Ende der Coronaimpfpflicht zu erreichen.

In Neuseeland gilt eine Impfpflicht für Mitarbeiter unter anderem im Gesundheitswesen, Bildungsbereich sowie von Armee und Strafverfolgungsbehörden. Menschen, die sich nicht impfen lassen wohlen, droht die Kündigung. Auch um in Restaurants essen zu gehen oder an Sportveranstaltungen und Gottesdiens­ten teilnehmen zu können, müssen die Neuseeländer einen Impfnachweis vorlegen.

afp

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