Psychische Versorgung junger Erwachsener muss verbessert werden
Hamburg – Junge Erwachsene mit psychischen Problemen müssen künftig besser versorgt werden. Das hat Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Ärztekammer Hamburg und der Bundesärztekammer (BÄK), anlässlich einer Veranstaltung in der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg gefordert.
Aus Sicht von Montgomery gehört dazu neben entsprechenden ärztlichen und psychotherapeutischen Angeboten eine intensive Kommunikation und die Bereitschaft hinzusehen. „Eltern, Lehrer, Trainer, Freunde: Wenn man den Eindruck hat, jemand braucht psychologische oder psychiatrische Hilfe, sollte man das nicht bagatellisieren“, sagte er. Psychische Störungen würden vielen immer noch als Tabu gelten. „Es darf keine Überwindung kosten, um Hilfe für die Seele zu bitten, sondern muss genauso selbstverständlich sein, wie der Besuch beim Hausarzt mit somatischen Beschwerden“, forderte der Präsident der BÄK und ÄK Hamburg.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) betonte, das Gesundheitssystem werde zunehmend wegen psychischer Erkrankungen – gerade auch von jungen Erwachsenen – in Anspruch genommen. Daher habe Hamburg die wohnortnahe klinische kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut. „Aber wir brauchen darüber hinaus auch einen Austausch und das Zusammenwirken der spezialisierten Berufe in unserem Gesundheitssystem – im Zusammenspiel mit dem persönlichen Umfeld der Betroffenen –, um die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen. Gerade an den Schnittstellen von Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie“, erklärte sie.
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