Psychotherapeuten warnen vor Folgeschäden durch Alkoholkonsum von Schwangeren

Berlin – Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) hat auf die Gefahren von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft aufmerksam gemacht. Alkohol in der Schwangerschaft oder Stillzeit gefährde die Gesundheit des Kindes, warnte DPtV-Bundesvorsitzende Barbara Lubisch im Vorfeld des Tages des alkoholgeschädigten Kindes am 9. September
Der Vereinigung zufolge trinken in Europa zwischen 14,4 und 30 Prozent der Schwangeren wiederholt Alkohol. Mit fatalen Folgen: In der Gebärmutter kann das Gift das zentrale Nervensystem des Kindes schädigen. Im schlimmsten Fall kommt es zu körperlichen Fehlbildungen, geistiger Behinderung und psychischen Erkrankungen.
Diese Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) ist laut DPtV eine der häufigsten Erkrankungen Neugeborener und kommt in verschiedenen Ausprägungen vor. Oft seien FASD-Betroffene lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.
„Prävention ist hier der Schlüssel, um diese Folgeschäden für das Kind frühzeitig zu vermeiden“, betonte Lubisch. Alkoholsucht müsse lange vor einer Schwangerschaft behandelt werden. Bestehende Präventionsstrategien sollten dringend mit psychotherapeutischer Expertise ausgebaut werden.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme wäre laut Lubisch aber ein Verbot der Werbung für alkoholhaltige Getränke: „Die Werbung ist überall und verharmlost die Gefahren der Getränke“, sagte die Bundesvorsitzende.
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