Psychotherapeuten wollen Diskurs zu ethischem Datenaustausch

Berlin – Politik und Akteure im Gesundheitswesen sollten ethische Aspekte bei der Digitalisierung stärker in den Fokus nehmen. Das forderten die Delegierten des Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) auf einem Treffen Anfang Oktober.
„Aus ethischer Sicht sind transparentere Haftungsgesetze, Datensicherheitsmaßnahmen, kooperative Modelle für die Datenkontrolle und neue Richtlinien für die Arbeit von Ethikkommissionen dringend erforderlich“, sagte der bvvp-Bundesvorsitzende Benedikt Waldherr.
Außerdem sollten schnellstmöglich Ethik-Leitlinien für Daten sammelnde Institutionen und Ethikkommissionen erarbeitet werden. In einer Resolution zeigt sich der Verband überzeugt, dass eine Plattform für ethischen Datenaustausch im Gesundheitswesen bei Erarbeitung nötiger ethischer Standards hilfreich wäre.
Die Delegierten des bvvp forderten von den Bundespolitikern aller demokratischen Parteien, einen Wettbewerb hin zum geringstmöglichen Standard der Datensicherheit zu vermeiden. „Fehlende Reflektion ethischer Implikationen auf Seiten der Datennutzenden gehört zu den wichtigsten Ursachen für fehlende Akzeptanz von Digitalisierungsmaßnahmen“, betonte Waldherr.
Der bvvp weist in diesem Zusammenhang auf das Projekt „Ethik der Digitalisierung“ hin, dass im Jahr 2019 gestartet war und dessen Abschlussergebnisse im Februar 2022 vorgestellt wurden. Es sei jetzt an der Zeit, die darin projektierte Entwicklung einer Plattform für ethischen Datenaustausch im Gesundheitsbereich mit Leben zu füllen, so die Delegierten.
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