Psychotherapeuten wünschen sich mehr Flexibilität bei der Fernbehandlung

Berlin – Viele niedergelassene Psychotherapeuten wünschen sich eine größere Flexibilität bei den gesetzlichen Regelungen zur Fernbehandlung. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) hervor.
Die Umfrage thematisierte die Arbeitsbedingungen in Zeiten der Pandemie. Mehr als 900 Mitglieder des Verbandes haben sich beteiligt. Danach möchten viele von ihnen auch nach der Pandemie weiterhin digitale Möglichkeiten zur Fernbehandlung nutzen.
Fast 60 Prozent der Antwortenden weisen dazu auf die Videotherapie hin. Außerdem befürworten laut Umfrage viele Therapeuten die Möglichkeit zu telefonischen Konsultationen.
Die Erweiterung und Flexibilisierung der Settingwahl sei ein großer Vorteil, auch, um den „Patienten zu zeigen, dass sie weiterhin unterstützt werden, dass die Therapie eine verlässliche Größe ist“, zitiert der bvvp aus den Antworten der überwiegend qualitativen Umfrage.
Der Verband betont aber, dass es in Bezug auf die Fernbehandlungen keine Patentlösungen für alle niedergelassenen Psychotherapeuten gebe, das die Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Praxen „extrem vielschichtig“ seien.
Deshalb fordern der bvvp und seine Mitglieder, Psychotherapeuten vor Ort die Möglichkeit zu geben, über das beste Vorgehen selbst zu entscheiden.
Der bvvp-Bundesvorstandsvorsitzende Benedikt Waldherr betonte zugleich, dass eine klare Abgrenzung gegen Begehrlichkeiten – zum Beispiel durch Call-Center- oder Klinikkonzerne, die die Grenze zwischen ihren kommerziellen Dienstleistungen und psychotherapeutischer Behandlung verwischen wollten, – notwendig sei.
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