Politik

Qualitäts­indikatoren: Krankenhäuser sollten nicht auf Vorgaben des G-BA warten

  • Donnerstag, 12. Mai 2016

Berlin – Krankenhäuser sollten schon heute Kriterien definieren, wie sie ihre Behandlungs­qualität nachweisen wollen und nicht auf die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesaus­schusses (G-BA) warten. Diese Meinung vertrat Jan Schlenker von der Wirtschaftsprüfungs­gesellschaft Curacon heute vor Journalisten in Berlin.

Im Krankenhausstrukturgesetz hat die Bundesregierung den G-BA vor kurzem damit beauftragt, Indikatoren zu entwickeln, mit denen die Ergebnisqualität bestimmter medizinischer Leistungen gemessen werden kann. An die Behandlungsqualität soll später dann auch die Vergütung geknüpft werden.

Curacon hat die Geschäftsführer von Krankenhäusern nach ihrer strategischen Ausrichtung für die Zukunft befragt. 120 haben geantwortet. „62 Prozent der Häuser haben eine abge­schlossene strategische Zukunftsplanung, 23 Prozent befinden sich noch in der Planung und 15 Prozent beschäftigen sich gar nicht mit dem Thema“, resümierte Schlenker. „Wir raten jedem Krankenhaus, das noch keine Strategie für die Zukunft hat, schleunigst eine zu erarbeiten.“

Manche Geschäftsführer engagierten sich stark im operativen Geschäft. Dies sei aber keine Ausrede dafür, keine Strategie für die Zukunft zu haben. „Das ist wie mit dem Arbeiter im Wald, der mit einer stumpfen Säge einen Baum fällen will“, so Schlenker. „Diesem Arbeiter sagt man, er solle doch einmal seine Säge schärfen und der erwidert: Dafür habe ich keine Zeit, ich muss doch den Baum fällen.“

„Ich glaube schon, dass alle Krankenhausgeschäftsführer eine Handlungsleitlinie haben“, ergänzte Björn Maier, Vorsitzender des Deutschen Vereins für Krankenhaus-Controlling. „Aber manche machen sie nicht transparent. In der Studie hat sich aber gezeigt: Wer sie transparent macht, hat weniger Angst vor der Zukunft.“ Und Angst vor der Zukunft zu haben, sei für den innerbetrieblichen Ablauf sehr schlecht.

fos

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