Ärzteschaft

Qualitätssicherung: Stichproben statt Vollerhebungen könnten Effizienz erhöhen

  • Montag, 14. April 2025
/LALAKA, stock.adobe.com
/LALAKA, stock.adobe.com

Düsseldorf – Um künftig im Rahmen der Qualitätssicherungsverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) den Dokumentationsaufwand für Leistungserbringer zu senken, könnten perspektivisch Stichprobenziehungen statt Vollerhebungen genutzt werden. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des G-BA, sagte jüngst im Rahmen einer Qualitätskonferenz in Nordrhein-Westfalen, an einem Stichprobenkonzept werde gearbeitet.

Einen prognostizierten Zeitansatz, wann ein solches Konzept für den stationären Sektor vorliegen könnte, wollte Hecken allerdings nicht angeben. Im G-BA werde aber bereits über weitere Änderungen der QS-Algorithmen diskutiert. Wenn Indikatoren drei Jahre unauffällig sind, „könnte man sie automatisch aussetzen“.

Der G-BA-Vorsitzende sprach sich zudem dafür aus, regelmäßig zu überprüfen, ob Parameter und Indikatoren tatsächlich erhoben werden müssen. Der Gemeinsame Bundesausschuss habe schon seit einigen Jahren Indikatorensets für Qualitätssicherungsverfahren überarbeitet – für das Jahr 2025 stehe die Überprüfung von sechs weiteren Verfahren an.

Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, verwies auf den hohen Aufwand für die bestehenden Dokumentationspflichten. Die Datenerhebungen führten allerdings nur vergleichsweise selten zu Konsequenzen. „Qualitätssicherung muss mit dem Ziel der Erkenntnis umgesetzt werden und der Aufwand dafür muss angepasst sein“, betonte Dreyer.

Auch Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), warnte, Ärztinnen und Ärzte müssten derzeit einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit für Qualitätssicherung aufwenden. Trotz unbestrittener Notwendigkeit der Qualitätssicherung müsse deshalb auch die Effizienz der Maßnahmen im Auge behalten werden – hier gebe es „noch Luft nach oben“.

EB/aha

Diskutieren Sie mit:

2

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Kommentare (2)

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung