Vermischtes

Reanimation gehört auf den Stundenplan

  • Freitag, 8. September 2017

Mainz – Schon Kindergartenkinder sollten nach Ansicht von Rettungsdiensten lernen, wie sie sich in medizinischen Notfällen zu verhalten haben. Auch in der Schule müsse Erste Hilfe ein Pflichtfach sein. Das hat Alik Owassapian, Ressortleiterin im Bereich Breitenausbildung beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Rheinland-Pfalz, anlässlich des morgigen internationalen Tags der Ersten Hilfe angeregt. „Reanimation gehört auf den Stundenplan – vom Kindergarten bis zum Abitur“, sagte Owassapian. Auch die Johanniter fordern ein entsprechendes Angebot.

Natürlich gebe es freiwillige AGs oder den Schulsanitätsdienst – doch nur ein Bruchteil der Schüler nutze sie. „Und leider enden diese Angebote oft mit dem zehnten Schul­jahr“, sagte Owassapian. Kinder und Jugendliche müssten aber regelmäßig geschult werden, um in Notfällen zu wissen, was zu tun sei. Spätestens ab der siebten Klasse sollten mindestens zwei Schulstunden pro Schuljahr für das Thema eingeplant werden. „Wer Erste Hilfe regelmäßig übt, ist sicher und kann auch unter Stress helfen“, sagte Owassapian.

Selbst für 40-Jährige liege der letzte Erste-Hilfe-Kurs oft zu weit zurück, sagte Therese Raatz, Sprecherin der Johanniter. „Ein Kurs im Leben reicht nicht.“ Wie ihre Kollegin des DRK rät sie, regelmäßig die Kenntnisse auffrischen – idealerweise alle zwei Jahre. „Es ist kein Hexenwerk“, sagte Owassapian. Wer in Notfällen überfordert sei, könne immer­hin den Notruf wählen.

Der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz hatte bereits vor drei Jahren eine Empfehlung für Erste-Hilfe-Angebote ausgesprochen und den Ländern geraten, Lehrer dafür schulen zu lassen. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Bildungs­minis­teriums in Mainz werden jedes Jahr mindestens 4.500 Schüler zu Ersthelfern aus­gebildet – knapp ein Prozent der Schüler im Bundesland.

dpa

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