Regierung fördert Forschung zu ungelösten Fragen rund um Krebserkrankungen

Berlin – Die geschäftsführende Bundesregierung will die Erforschung von Krebserkrankungen voranbringen. Zwei Forschungsverbünde, die insbesondere die Probleme der Therapieresistenz und der Metastasenbildung in den Blick nehmen, wurden nun zur Förderung ausgewählt, wie das Bundesforschungsministerium (BMBF) heute mitteilte.
„Es ist wichtig, dass wir auch in Zeiten der Pandemie mit unseren Anstrengungen im Kampf gegen die fürchterliche Krankheit Krebs nicht nachlassen“, erklärte dazu die geschäftsführende Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU).
Für die Forschung rund um Therapieresistenz- und Metastasenbildung bei Krebs stellt das Ministerium den Angaben zufolge im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs mehr als 30 Millionen Euro an Fördergeld bereit. Die beiden nun ausgewählten Projekte sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt werden.
Beim Konsortium „Heroes-Aya“ geht es laut Ministerium um die Tumorheterogenität. Das Forschungskonsortium betrachtet in diesem Zusammenhang Knochen- und Weichteilsarkomen, die vor allem bei jungen Menschen auftreten.
Das Projekt „Saturn3“ wiederum befasst sich den Angaben zufolge mit der Entwicklung von Therapieresistenzen bei Brust, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Auch hier soll die Tumorheterogenität in den Blick genommen werden.
Es gehe um die Frage, was genau in Tumorzellen geschehe, welche Mechanismen sie nutzten, „um der körpereigenen Kontrolle zu entgehen und sich damit immer weiter zu vermehren“, erklärte Karliczek. „Wir möchten die Erforschung dieser Mechanismen beschleunigen und sie mit neuen Behandlungsstrategien überwinden, daher fördern wir die so wichtige Grundlagenforschung auf diesem Feld.“
„So werden wir unseren ambitionierten Zielen – möglichst viele Krebsneuerkrankungen zu verhindern und die Heilungschancen für die Betroffenen zu erhöhen – wieder einen Schritt näherkommen“, fuhr Karliczek fort. „Das langfristige Ziel heißt: Heilung.“
Die beiden Forschungskonsortien wurden den Angaben zufolge von einer internationalen Jury unter Beteiligung von Patientenvertretungen für die Förderung ausgewählt. Das Ministerium wies darauf hin, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 500.000 Menschen an Krebs erkranken und Fachleute einen weiteren Anstieg voraussagen.
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