Zahl der Brustkrebspatientinnen deutlich gestiegen

Hannover – In Deutschland nehmen Krebserkrankungen zu. Das zeigen Daten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Danach ist die Zahl der bei der Kasse Versicherten mit einer Brustkrebsdiagnose von 2010 auf 2020 um rund 55 Prozent gestiegen.
Im Ländervergleich verzeichnet Sachsen-Anhalt mit plus 79 Prozent die höchste Zunahme an Brustkrebspatientinnen, gefolgt von Thüringen und Sachsen mit plus 73 beziehungsweise 72 Prozent. Den geringsten Anstieg weisen Hessen mit plus 44 Prozent sowie Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit jeweils plus 46 Prozent auf.
Die Daten zeigen auch, dass weniger gesetzlich krankenversicherte Frauen ab 30 Jahren jährlich das Abtasten der Brust sowie der Lymphknoten von Gynäkologen im Rahmen der Krebsfrüherkennung in Anspruch genommen haben. Laut KKH hat es einen deutlichen Rückgang von mehr als 14 Prozent von 2010 auf 2020 gegeben.
Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im zweijährigen Turnus zum qualitätsgesicherten Mammografiescreening gingen. Im ersten Coronajahr 2020 nahmen 16 Prozent weniger Frauen dieses Angebot im Vergleich zu 2010 bundesweit wahr, im Saarland sogar rund 32 Prozent weniger. Einzig in Mecklenburg-Vorpommern gab es eine Zunahme von zwölf Prozent bei den Frauen, die sich der speziellen Röntgenuntersuchung der Brust unterzogen.
Einen Anstieg der Krebserkrankungen zeigt auch eine Auswertung zur Versorgung onkologischer Erkrankungen, die im Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) erschienen ist.
Danach hatten von den 61,5 Millionen gesetzlich Krankenversicherten ab 15 Jahren 2019 knapp 3,32 Millionen Menschen mindestens in zwei Quartalen eine als gesichert dokumentierte Krebsdiagnose. Das entspricht einer altersstandardisierten Diagnoseprävalenz von 5,2 Prozent für alle Krebserkrankungen ohne den hellen Hautkrebs. 2010 lag diese bei 4,1 Prozent.
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