Politik

Regierung kompensiert Klimaauswirkungen von Dienstflügen nicht immer

  • Montag, 26. August 2019
/andreas, stock.adobe.com
/andreas, stock.adobe.com

Berlin – Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr entgegen ihrer Verpflichtung offenbar nicht alle klimaschädlichen Auswirkungen ihrer Dienstflüge mit Hubschraubern kompensiert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Minister ihres Kabinetts hätten im vergan­ge­nen Jahr 82 Dienstreisen mit Hubschraubern der Bundespolizei oder der Bundeswehr zurückgelegt, in 27 Fällen sei nicht entsprechend kompensiert worden, berichtet das Re­daktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Verweis auf eine Antwort des Bundesvertei­digungsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor.

Nach Angaben von Verteidigungsstaatssekretär Peter Tauber (CDU) wurden demnach „55 Nutzungen im Rahmen der Maßnahmen zur Klimaneutralisierung der Bundesregierung kompensiert“. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, klimaschädliche Auswirkungen von Dienstreisen vollständig zum Beispiel durch den Kauf von CO2-Zertifikaten auszu­glei­chen.

Die Hubschrauber von Bundespolizei und Bundeswehr werden vor allem von Kanzleramt und Verteidigungsministerium genutzt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karren­bauer (CDU) löste kurz nach Amtseinführung Kritik aus, als sie mit einem Hubschrauber von Berlin zum wenige Kilometer entfernt liegenden Einsatzführungskommando der Bun­deswehr bei Potsdam reiste.

„Offensichtlich gibt es ja eine Liste aller Hubschrauberflüge im Verteidigungsministerium. Wieso dann nur ein Teil davon ausgeglichen wurde, bleibt Betriebsgeheimnis des Vertei­digungsministeriums“, sagte Grünen-Politiker Tobias Lindner dem RND. Nach Berechnun­gen von Greenpeace stößt ein Hubschrauber pro Flugstunde bis zu 1.000 Kilogramm CO2 aus.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung