Politik

Regierung prüft Anerkennung von Parkinson als Berufskrankheit bei Landwirten

  • Montag, 22. Juli 2019
Lewy Körperchen (kleine rote Kugeln im Zytoplasma der Nervenzellen) sind Ansammlungen von Protein bei Menschen mit Morbus Parkinson oder der Lewy-Körperchen-Demenz. /medistock, stockadobecom
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Osnabrück – Experten der Bundesregierung prüfen derzeit, ob Parkinson bei Landwir­ten als Berufskrankheit anerkannt wird. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung heute be­richtete, geht es dabei um den Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln während der Arbeit. So habe ein Sachverständigenbeirat bereits festgestellt, dass bestimmte Stoffe oder Stoffkom­binationen die Krankheit verursachen könnten.

Es sei die „generelle Geeignetheit“ für eine neue Berufskrankheit beschlossen wor­den, bestätigte demnach das Bundesarbeitsministerium. Das Ministerium wollte sich dem Bericht zufolge allerdings zunächst nicht dazu äußern, um welche Pestizide es gehe.

In einem weiteren Schritt soll laut NOZ nun überprüft werden, ob Landwirte aufgrund ihrer Arbeit mit Pflanzenschutzmitteln ein signifikant höheres Risiko haben, an Parkin­son zu erkranken, als der Bevölkerungsdurchschnitt. „Aufgrund der hohen wissen­schaftlichen Anforderungen ist noch von einem längeren mehrjährigen Beratungszeit­raum auszugehen“, zitierte das Blatt weiter Angaben des Arbeitsministeriums.

In Frankreich ist Parkinson dem Bericht zufolge seit 2012 als Berufskrankheit für Land­­wirte anerkannt. Bereits um die Jahrtausendwende gab es wissenschaftliche Stu­dien, in denen ein Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff Rotenon und mutmaßlich weiteren Substanzen mit Parkinson hergestellt wurde.

In Deutschland gibt es bisher 80 anerkannte Berufskrankheiten. Betroffene haben bei einer Anerkennung Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung.

afp

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