Reha für Schwerverletzte: Gemeinsames Modellprojekt gestartet

Berlin – Ein speziell auf Patientinnen und Patienten mit besonders schweren Verletzungen, die nach dem Krankenhausaufenthalt eine intensive Anschlussversorgung benötigen, aber für klassische Rehabilitationsangebote (Reha) aus medizinischer Sicht noch nicht geeignet sind, zugeschnittenes Programm haben Krankenkassen und die Deutsche Rentenversicherung Bund auf den Weg gebracht.
Das trägerübergreifende Modellprojekt „Postakute Traumarehabilitation (PaTronus)“ dauert bis zu sechs Wochen und soll sich von einer klassischen Reha durch eine besonders intensive Betreuung unterscheiden. Insbesondere in der Anfangsphase sind mehr Einzeltherapien vorgesehen. Die Behandlung kann bei Bedarf direkt am Krankenbett erfolgen.
Ziel sei es, so heißt es in der gemeinsamen Mitteilung, die Teilnehmenden möglichst frühzeitig für eine reguläre Anschlussreha zu stabilisieren, funktionale Defizite zu verringern, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Damit sollen die Voraussetzungen für eine möglichst schnelle Rückkehr in den Alltag und in den Beruf geschaffen werden.
Das Modellprojekt wird in drei spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen und 15 Akutkrankenhäusern des Traumanetzwerks der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) in Berlin/Brandenburg, Bayern und Niedersachsen umgesetzt. Der Start mit der Aufnahme des ersten Patienten erfolgte bereits.
„PaTronus“ ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Im Anschluss wird das Modellprojekt wissenschaftlich ausgewertet, um zu prüfen, ob und in welcher Form das Modell weitergeführt oder ausgeweitet werden soll.
Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Studienzentrum der Akademie der Unfallchirurgie (AUC) GmbH, die wissenschaftliche Begleitung übernimmt die Deutsche Rentenversicherung Bund. Fachlich begleitet wird das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Physikalische und Rehabilitative Medizin (DGPRM).
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