Ärzteschaft

Reinhardt fordert professionelle Coronaroutine statt Daueralarm

  • Freitag, 4. Juni 2021
Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes und Präsident der Bundesärztekammer. /dpa
Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes und Präsident der Bundesärztekammer. /dpa

Berlin – Man werde auf absehbare Zeit nicht mehr von Coronawellen sprechen, sondern von einem mehr oder weniger latenten Dauerzustand, sagte heute der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt. Insofern sei „professionelle Routine statt Daueralarm“ im weiteren Umgang mit Corona gefordert.

Der zu erwartene Dauerzustand werde auf der Grundlage der in den letzten Monaten gemachten Erfah­rungen für alle Beteiligten gut handhabbar sein, wenn jetzt eine konsequente und konstruktive Analyse der bisherigen Erfolge und Versäumnisse erfolge, so Reinhardt.

„Wir haben inzwischen so viel gelernt und erforscht, dass wir uns künftig nicht mehr auf Überraschungen berufen können.“ Deshalb werde eine Bewertung des politischen Managements der Coronapandemie – von Impfstoffverteilung über Lockdown bis hin zu Schulschließungen – in der Zukunft auch schonungs­loser ausfallen müssen als bisher.

Überzeugende Anzeichen für eine koordinierte Aufarbeitung der vergangenen 15 Monate sieht der Hartmannbund-Vorsitzende bisher allerdings nicht. „Dabei haben wir eigentlich keine Zeit zu verlieren“, betonte Reinhardt.

So sei es zum Beispiel schon jetzt erforderlich, die Schlagkräftigkeit der mobilen Impfteams sicherzu­stellen, die – je nach aktuellen Erkenntnissen zur Dauer der Immunisierung – schon bald wieder in den Startlöchern stehen müssten, um die nächste Welle der Impfungen in den Alten- und Pflegeeinrich­tungen vorzunehmen. Das bisherige Dauerthema „Impfstoffmangel“ müsse bis dahin ohnehin endgültig vom Tisch sein.

EB/aha

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