Rheuma und Kinderwunsch sind kein Widerspruch
Mannheim/Heidelberg – Eine Schwangerschaft kann bei Frauen mit einer rheumatoiden Arthritis problematischer verlaufen als bei gesunden Frauen. So erleiden Patientinnen fast doppelt so häufig eine Frühgeburt oder bringen ein Kind mit niedrigem Geburtsgewicht zur Welt. „Die meisten Frauen mit Rheuma müssen auf Kinder aber nicht verzichten“, erläutert Rebecca Fischer-Betz, Sprecherin des Arbeitskreises „Schwangerschaft und rheumatische Erkrankungen“ der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
Laut der Fachgesellschaft erhalten mehr als 20 Prozent der Frauen die Diagnose vor dem ersten Kind. Der Zeitpunkt einer Schwangerschaft sollte dann gut geplant sein. „Wir empfehlen eine Phase, in der die Erkrankung stabil ist“, so Fischer-Betz. Wichtig sei, die Medikation zu überprüfen: Einige Antirheumatika müssten Ärzte vor der Schwangerschaft aufgrund erhöhter Risiken für kindliche Fehlbildungen absetzen, beispielsweise Methotrexat.
Kortison dürfe zwar in der Schwangerschaft eingesetzt werden, bei dauerhaft höheren Dosierungen könnten jedoch negative Effekte für die Mutter beziehungsweise den Schwangerschaftsverlauf eintreten. „Je besser Frauen mit Rheuma medikamentös eingestellt sind, desto weniger Erkrankungsschübe und Komplikationen erleben sie in der Schwangerschaft“, so Fischer-Betz.
Einige Frauen benötigten während der Schwangerschaft sogar weniger Medikamente. Denn bei der rheumatoiden Arthritis verbessere sich der Krankheitsverlauf in der Schwangerschaft bei etwa 60 Prozent der Patientinnen. Nach der Geburt verschlechtere sich der Verlauf allerdings bei rund 90 Prozent wieder.
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