Rheumapatienten leiden unter Diskriminierung
Berlin – Rheuma schränkt die Lebensqualität vieler Patienten mit der Erkrankung stark ein, obwohl sich die Behandlungsoptionen in den vergangenen Jahren sehr verbessert haben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Ein Grund dafür sei, dass weite Teile der Bevölkerung Rheuma mit einer Behinderung gleichsetzten. Am Arbeitsplatz verbergen die meisten Patienten mit entzündlichem Gelenkrheuma laut der Fachgesellschaft daher ihre chronische Krankheit. Die DGRh fordert eine Abkehr vom klassischen Bild des Rheuma-Patienten.
Situation hat sich verbessert
Rheumatische Krankheiten machen rund 40 Prozent aller chronischen Erkrankungen in Europa aus. Bei mehr als der Hälfte der Patienten führen sie zu dauerhaften Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit. „Dennoch hat sich die Situation in den vergangenen Jahren erheblich verbessert“, erläutert Matthias Schneider, DGRh-Kongresspräsident und Rheumatologe von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Bei 80 Prozent der Neuerkrankten mit rheumatoider Arthritis (RA) erzielten moderne Medikamente einen Stillstand der Symptome. „Gut eingestellte RA-Patienten im Alter bis 60 Jahren haben zu fast 95 Prozent eine weitgehend normale Funktion des Bewegungsapparats“; so Schneider. Aber trotz dieser Fortschritte, die auf früheren Diagnosen, besseren Therapien und gesünderer Lebensführung basierten, geben laut der DGRh noch viele Rheumatiker an, dass ihre Lebensqualität vermindert sei.
Im Rahmen der Möglichkeiten Sport treiben
Die Fachgesellschaft empfiehlt den Patienten unter anderem, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sport zu treiben. Diese Empfehlung gilt auch für Patienten nach rheumachirurgischen Operationen, zum Beispiel nach künstlichem Gelenkersatz. „Besonders gut eignen sich Fahrrad fahren, Schwimmen oder Nordic Walking“, sagte Christine Seyfert, Tagungspräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) von den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz.
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