Riskante Medikamente für ältere Menschen: Priscus-Liste aktualisiert
Berlin – Ältere Menschen leiden oft an mehreren chronischen Erkrankungen. Die Behandlung umfasst deshalb häufig mehrere Medikamente. Mit dem Alter nehmen jedoch auch die Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu.
Zur Verbesserung der Therapiesicherheit existiert seit 2010 mit der Priscus-Liste ein Verzeichnis potenziell ungeeigneter Medikamente. Nach Publikation der Priscus-Liste ging die Verordnung dieser problematischen Wirkstoffe deutlich zurück. Nun ist die Liste aktualisiert worden.
Die neue Priscus-Liste 2.0 ist mit 177 Wirkstoffen fast doppelt so umfangreich wie die erste. Die Pharmakologin Petra Thürmann von der Universität Witten/ Herdecke stellt sie gemeinsam mit Fachleuten aus Wittten/Herdecke, Göttingen, Wien und Salzburg im Deutschen Ärzteblattes vor (DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0377).
An der Überarbeitung waren 59 Fachleute aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen beteiligt. Sie haben auf Basis eigener systematischer Literaturrecherchen und Übersichtsarbeiten 250 Wirkstoffe neu bewertet und die Wirkstoffe identifiziert, die sie für potenziell ungeeignet halten.
Für weitere Wirkstoffe gaben sie zudem Dosierungsgrenzen oder eine kritische Therapiedauer an. Auch haben sie Alternativpräparate aufgelistet und weitere wichtige Gesichtspunkte für die Arzneitherapie zusammengestellt.
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