Digitalisierung für Arzneimitteltherapiesicherheit nutzen

Berlin – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), des elektronischen Rezepts (E-Rezepts) und des elektronischen Medikationsplanes wird „entscheidend sein, um den Medikationsprozess gemeinsam mit allen Beteiligten zu optimieren und Medikationsfehler zu verhindern“. Das betonte Petra Thürmann gestern im Rahmen der 50. Sitzung der Koordinierungsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS).
Thürmann, Vorsitzende der Koordinierungsgruppe, erläuterte, durch interprofessionelles Miteinander und Unterstützung mit moderner Technologie könne man nicht nur potenzielle Risiken minimieren, sondern auch strukturiert individuelle AMTS-geprüfte Therapieziele verfolgen.
Diese Thematik werde bei der anstehenden Fortschreibung des AMTS-Aktionsplans eine wichtige Rolle spielen – und auch auf dem 6. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie als Schwerpunktthema aufgegriffen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gratulierte per Video zum Jubiläum sowie zum bislang Erreichten. Die professionelle Zusammenarbeit in der Koordinierungsgruppe sei „entscheidend“ für die Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland. Lauterbach verwies zudem auf die anstehende Weiterentwicklung des Aktionsplans AMTS.
Diskussionen zu Kriterien für mögliche Maßnahmen im Aktionsplan AMTS 2025-2028 fanden im Rahmen der Jubiläumssitzung der Koordinierungsgruppe in speziellen Werkstattgesprächen statt.
„In der Arzneimitteltherapie sind Nebenwirkungen nicht immer zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, Patientinnen und Patienten vor unnötigen Risiken zu schützen und die Sicherheit der Arzneimitteltherapie in Deutschland weiter zu verbessern", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt. Die Koordinierungsgruppe habe dazu viele wichtige Impulse geliefert. Nun müssten entsprechende Strategien, insbesondere mit Blick auf immer komplexere Therapien, weiter vorangetrieben werden.
Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der in der Koordinierungsgruppe federführenden Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), betonte, die Sicherheit der Arzneimitteltherapie sei seit jeher ein wichtiges Anliegen der Ärzteschaft.
Der Grundstein für den ersten Aktionsplan AMTS sei bereits 2005 mit der Durchführung des ersten „Deutschen Kongresses für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie“ in Saarbrücken gelegt worden – einer gemeinsamen Initiative des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), AkdÄ und dem Klinikum Saarbrücken.
Zum Hintergrund: Zur Fortschreibung und Umsetzung des Aktionsplans AMTS wurde 2008 bei der AkdÄ die „Koordinierungsgruppe AMTS“ eingerichtet. In diesem nationalen AMTS-Gremium sind wichtige Akteure im Gesundheitswesen repräsentiert: Das BMG, die Ärzte- und Apothekerschaft, Angehörige der Pflegeberufe, Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, der Patientenverbände sowie als ständige Gäste auch die wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften und die gesetzliche Krankenversicherung.
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