RKI: Delta-Variante im Aufwind

Berlin – Immer mehr Coronavirusfälle in Deutschland gehen auf die ansteckendere Delta-Variante zurück. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt in seinem Virusvariantenbericht von gestern Abend von einer „leichten Zunahme der Delta-Fallzahlen“ – von 410 nachgewiesenen Fällen in der Woche vom 31. Mai bis 6. Juni auf 724 in der Woche vom 14. bis 20. Juni. Allerdings wird nur ein Teil der positiven Coronaproben auf Varianten hin untersucht.
Wesentlich schneller als die absoluten Zahlen der Delta-Variante steigt ihr Anteil. Nach den jüngsten verfügbaren Daten aus der letztgenannten Woche lag der Anteil der in Indien entdeckten Variante an einer Stichprobe laut Bericht bei rund 37 Prozent.
Angesichts der seit Ende Mai beobachteten Verdopplung des Anteils im Wochentakt sei damit zu rechnen, dass die Mutante in dieser Woche „mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht“, heißt es im Bericht. RKI-Chef Lothar Wieler hatte am vergangenen Montag bereits in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern von rund 50 Prozent gesprochen, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß.
Insgesamt ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland rückläufig. Fachleute befürchten jedoch eine Trendumkehr mit zunehmender Delta-Verbreitung. Die bisherige Entwicklung hängt vor allem mit dem massiven Rückgang der Fälle durch die zuletzt vorherrschende Variante Alpha zusammen.
Für sie gibt das RKI im Bericht einen Rückgang der geschätzten Sieben-Tage-Inzidenz von 76 auf rund 5 über einen Zeitraum von sechs Wochen an. Die Inzidenz von Delta nahm demnach in den letzten drei beobachteten Wochen zu: von 2,0 auf 3,2.
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