Vermischtes

RKI: Gipfel von aktueller Coronawelle wahrscheinlich erreicht

  • Freitag, 1. April 2022
/picture alliance, Sebastian Kahnert
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Berlin – Trotz erster Anzeichen für ein etwas abgeschwächtes Infektionsgeschehen in Deutschland sieht das Robert-Koch-Institut (RKI) das weitere Verhalten der Menschen als entscheidend an.

Der weitere Pandemieverlauf hänge mit davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung auch bei Locke­rungen staatlich angeordneter Maßnahmen weiterhin umsichtig und rücksichtsvoll verhielten, schreibt das RKI in seinem Wochenbericht von gestern. Eine Rolle spiele auch der Umfang, in dem Kontakte zu­nehmen.

Zur Entwicklung hält die Behörde angesichts eines leichten Fallzahlenrückgangs im Wochenvergleich fest: „Der Gipfel der Welle ist wahrscheinlich erreicht, der Infektionsdruck bleibt aber mit mehr als 1,5 Millionen innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten COVID-19-Fällen weiterhin sehr hoch.“ Mög­licherweise sei der Gipfel auch bereits überschritten.

Unterdessen ist der seit Wochen wachsende Anteil des Omikron-Subtyps BA.2 in einer Stichprobe laut Bericht weiter angewachsen: nach den jüngsten verfügbaren Daten für vorletzte Woche auf rund 81 Prozent (Woche zuvor: rund 73 Prozent). Der aktuelle Wert dürfte also noch höher sein. Die Ausbreitung von BA.2 galt als ein Treiber der aktuellen Welle. Der Subtyp ist wohl besser übertragbar als der zuvor vorherrschende. Welche Variante als nächste folgen könnte – und wann –, scheint offen.

Bei den Altersgruppen beobachtet das RKI weiter unterschiedliche Entwicklungen: Rückläufig sei die Inzidenz im Wochenvergleich bei Jüngeren zwischen 15 und 34 Jahren, jedoch steigend bei Älteren zwischen 60 und 85 Jahren.

Eine weitere Zunahme habe es bei Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen gegeben. Insbesondere Risi­kogruppen und hochaltrige Menschen ab 70 Jahren rief das RKI erneut dazu auf, sich mit der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen zweiten Auffrischimpfung vor einer schweren Erkran­kung zu schützen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das Robert-Koch-Institut (RKI) heute mit 1.586,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.625,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.756,4 (Vormonat: 1.213,0).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 252.530 Coronaneuinfek­tionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 296.498 Ansteckungen.

Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg und Brandenburg nicht. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen.

Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen über­las­teter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 304 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 288 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21.357.039 nachgewie­sene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI gestern mit 7,21 an (vorgestern: ebenfalls 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Coronatest, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI heute mit 16.754.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 129.695.

dpa

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