RKI: Nach Anstieg von R-Wert Entwicklung weiter beobachten

Berlin − Der Wiederanstieg der Reproduktionszahl über die kritische Marke von 1 erlaubt laut Robert Koch-Institut (RKI) noch keine weitergehenden Schlussfolgerungen zum Infektionsgeschehen in Deutschland.
Es könne „weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt“, schreibt das Institut in seinem aktuellen Situationsbericht. Demzufolge wird R nun auf 1,13 geschätzt. Das RKI verweist auf statistische Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt würden.
Noch vergangene Woche hatte das RKI den R-Wert auf unter 1 geschätzt, im Bericht vom vergangenen Freitag auf 0,83. In der Samstagsausgabe stieg er auf 1,1. Bei dem Wert gibt das Institut immer auch eine Schwankungsbreite an. Der Anstieg des Wertes mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen „sehr aufmerksam zu beobachten“, hieß es.
Die Zahl der neu ans RKI gemeldeten Coronafälle betrug laut aktuellem Situationsbericht 667 im Vergleich zum Vortag. Diese Zahl unterliegt aber starken Schwankungen – dabei spielt auch ein Meldeverzug am Wochenende eine Rolle.
Grundsätzlich ist die Reproduktionszahl R einer der zentralen Werte zur Beurteilung des Verlaufs einer Infektionswelle. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter in einem bestimmten Zeitraum im Durchschnitt ansteckt.
Je niedriger R ist, desto besser. Liegt R unter 1, steckt ein Infizierter im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an. Liegt R über 1, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen anderen Menschen an – die Zahl der täglichen Neuinfektionen wird größer.
In den vergangenen Wochen sind nach und nach mehrere Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 in den Bundesländern gelockert worden.
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