SARS-CoV-2: Grüne schlagen fünf Warnstufen vor

Berlin – Die Grünen im Bundestag verlangen von Bund und Ländern mehr Klarheit über ihr Vorgehen in der Coronakrise und schlagen in einem Eckpunktepapier eine Art Ampel mit entsprechenden Testpflichten vor. Das Robert-Koch-Institut (RKI) soll fünf Coronawarnstufen mit entsprechend verbindlichen Testpflichten definieren.
„Die höchste Stufe bedeutet: Hotspot. Die niedrigste Stufe: so gut wie keine Fälle. Je mehr Fälle es in einer Region gibt, desto mehr Stichprobentests an bislang symptomfreien Personen sollte es geben“, heißt es in dem Papier. Zuerst hatte der Tagesspiegel am Sonntag berichtet.
In Hotspot-Regionen mit besonders vielen Infektionen sollten alle Menschen vorsorglich getestet werden, so die Grünen-Fraktionschefin. Nur in Regionen mit der niedrigsten Coronawarnstufe sollten entlang der bisherigen RKI-Empfehlungen lediglich Personen mit Symptomen getestet werden. „Nur durch engmaschige und regional angepasste Kontrollen kann ein Rückfall und eine zweite Welle verhindert werden“, sagte Göring-Eckardt der Zeitung.
Sie fordert in ihrem Konzept zudem Bund und Länder auf, die Voraussetzungen zu schaffen, um die Testkapazitäten in Risikogebieten umgehend hochfahren zu können. Dies erfordere eine angemessene Personalausstattung der Gesundheitsbehörden. Für Kommunen und Landkreise dürfe dies nicht zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen.
Erforderlich seien zudem „verbindliche Meldekriterien über die Infektionsentwicklung, damit das Robert Koch-Institut als zentrale Kontrollinstitution den Überblick behalten kann“. Das RKI sollte zudem weiterhin zweimal pro Woche eine Pressekonferenz geben, „um Verschwörungstheorien und Verunsicherung frühzeitig mit fundierten Fakten entgegenwirken zu können“.
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