Politik

Roche liefert SARS-COV-2-Antikör­pertest ab Mai in Deutschland aus

  • Montag, 4. Mai 2020
Bayern, Penzberg - Markus Söder (CSU, l), Ministerpräsident von Bayern und Jens Spahn (CDU, 2.v.r), Bundesgesundheitsminister, lassen sich in Schutzkleidung durch das Roche-Entwicklungslabor für den neuen serologischen Antikörpertest Elecsys Anti-SARS-CoV-2 Test leiten. /picture alliance, Peter Kneffel
Markus Söder (CSU, links), Ministerpräsident von Bayern und Jens Spahn (CDU, 2.v.r), Bundesgesundheitsminister, lassen sich in Schutzkleidung durch das Roche-Entwicklungslabor für den neuen serologischen Antikörpertest Elecsys Anti-SARS-CoV-2 leiten. /picture alliance, Peter Kneffel

Penzberg – Noch im Mai will das Pharmaunternehmen Roche einen neuen Test auf Anti­körper gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Unternehmen heute im oberbayerischen Penzberg.

„Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus“, sagte Spahn. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart.

„Antikörpertests helfen uns, zu wissen, wer eine Coronainfektion schon durchgemacht hat. So gewinnen wir Erkenntnisse über das tatsächliche Ausbruchsgeschehen“, sagte Spahn. Sobald gesicherte Erkenntnisse über eine mögliche Immunität nach durchge­mach­ter Infektion vorlägen, würden die Tests noch größere Bedeutung gewinnen.

Um die Produktionskapazitäten für den neuen serologischen Test Elecsys Anti-SARS-CoV-2 auszubauen, will Roche seine biochemischen Anlagen in Penzberg für rund 170 Millionen Euro ausbauen.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Notfallgenehmigung der US-Gesund­heitsbehörde FDA für den Test bekommen. Diese ist einem Sprecher zufolge für alle Län­der gültig, die die CE-Kennzeichnung für Produkte akzeptieren. Das seien unter anderem alle Länder innerhalb der Europäischen Union.

Der Test hat den Angaben zufolge eine Sensitivität von 100 Prozent und eine Spezifität von 99,8 Prozent. Erstere gibt den Prozentsatz der Betroffenen an, bei denen die Infektion tatsächlich erkannt wird. Letztere sagt aus, wie viele Gesunde von dem Test auch tatsäch­lich als gesund erkannt werden. Christoph Franz, Verwaltungsratspräsident von Roche, sprach von einem völlig „neuen Qualitätsniveau“.

Franz hatte heute in Gabor Steingarts „Das Morning Briefing“ betont, der Test sei nicht für den Hausgebrauch geeignet. Es handle sich um einen Bluttest, zu dessen Auswertung man technische Geräte benötige. Wie genau der Test in Deutschland ausgerollt werden könnte, ist unter anderem Sache des Bundes.

Es gehe darum, in der Bevölkerung breit zu messen und einzelnen Menschen ein klares Signal zu geben, sagte Franz. „Jeder weiß dann, wo er auch steht.“ Roche kann demnach Tests in einer hohen zweistelligen Millionenzahl pro Monat weltweit anbieten. Weil An­tikörpertests vergleichsweise günstig seien, könnten sich Staaten diese auch leisten, so Franz.

dpa

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