Medizin

Rotavirus-Impfung schützt vor Krampfanfällen

  • Donnerstag, 21. November 2013

Atlanta – Die Impfung gegen Rotaviren schützt Säuglinge und Kleinkinder nicht nur vor Durchfallerkrankungen. In den USA ist es einer Studie in Clinical Infectious Diseases (2013; doi: 10.1093/cid/cit671) zufolge zu einem Rückgang von Krampfanfällen gekommen.

Infektionen mit Rotaviren sind zwar in der Regel auf den Darm begrenzt. Dies schließt aber extra-intestinale Komplikationen keineswegs aus. Zu den wenig bekannten Begleiterscheinungen einer schweren Rotavirus-Infektion gehören Krampfanfälle, berichtet Daniel Payne von den US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta. In einer kanadischen Studie hätten nicht weniger als 7 Prozent aller wegen schwerer Rotavirus-Infektionen hospitalisierten Kinder einen Krampfanfall erlitten.

Payne hat zu dieser Frage die „Vaccine Safety Datalink“ ausgewertet. Die Datenbank der CDC verzeichnet für den Zeitraum zwischen März 2006 und November 2009 insgesamt 250.601 Säuglinge, von denen drei Viertel geimpft wurden.

Bei diesen Kindern ist es im Jahr nach der Impfung zu 20 Prozent weniger Notfallbe­handlungen und Hospitalisierungen wegen Krampfanfällen gekommen (Risk Ratio 0,82; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,73 bis 0,91). Payne macht keine Angaben zur Art der Krampfanfälle. Man kann allerdings annehmen, dass es sich um Fieberkrämpfe gehandelt hat. Fieber gehört zu den ersten Symptomen einer Rotavirus-Infektion.

Payne schätzt, dass die Rotavirus-Impfung in den USA jedes Jahr 1000 Hospita­lisierungen und 5.000 Behandlungen in Notfallambulanzen vermeidet. Dadurch würden im Gesundheitswesen Kosten von 7 Millionen US-Dollar eingespart.

rme

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