Rotes Kreuz legt Grundstein für Bevölkerungsschutzzentrum

Luckenwalde – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) baut in Luckenwalde (Landkreis Teltow-Fläming) eines der größten Bevölkerungsschutzzentren Deutschlands. In der Einrichtung sollen nach Fertigstellung 2026 diverse Hilfsgüter gelagert werden, um sie etwa im Falle extremer Wetterereignisse oder Naturkatastrophen schnell ins In- und Ausland liefern zu können.
Dazu zählen laut DRK Hygienesets, Zelte, Gebäudetrockner und Einsatzfahrzeuge. Auch Gesundheitsstationen, also mobile Arztpraxen, und ein Feldkrankenhaus sollen in dem neuen Zentrum vorgehalten werden. Hinzu kommen mobile Betreuungsmodule, mit deren Hilfe in einem Krisenfall jeweils bis zu 5.000 Menschen autark versorgt werden können.
„Das DRK investiert in die Stärkung des Bevölkerungsschutzes und seiner internationalen Einsatzkapazitäten“, erklärte DRK-Generalsekretär Christian Reuter anlässlich der Grundsteinlegung. „Dies ist in Zeiten multipler und sich überlagernder Krisen im In- und Ausland zum Beispiel durch Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen dringend erforderlich.“ Das Investitionsvolumen bezifferte des DRK auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Weltweit treten Notlagen laut DRK in immer größerem Ausmaß und schnellerem Takt auf. Durch den Neubau will die Hilfsorganisation ihre Reaktionsfähigkeit steigern und noch schnellere Hilfeleistungen ermöglichen. Dabei hilft nicht zuletzt die gute Verkehrsanbindung etwa an die Flughäfen Leipzig-Halle und Berlin-Brandenburg.
Das neue Bevölkerungsschutzzentrum in Luckenwalde umfasst mit 3,4 Hektar die Größe von fünf Fußballfeldern, zwölf bis 15 Beschäftigte sollen dort arbeiten. Bundesweit betreibt das DRK einige ähnliche Zentren.
Aus Sicht der Organisation sind beim Bevölkerungsschutz aber noch viele weitere „weitsichtige und vorausschauende“ Maßnahmen des Bundes nötig. „Eine davon wäre zum Beispiel die Beschaffung von zehn dringend erforderlichen mobilen Betreuungsmodulen“, hieß es in einer Mitteilung. Erst eines dieser Systeme sei bisher ausfinanziert.
Auch das Konzept Pflegeunterstützungskräfte sei in den bisherigen Haushaltsplanungen auf Bundesebene nicht berücksichtigt worden. Ziel des Konzepts sei es, einen einheitlich ausgebildeten und flächendeckend verfügbaren Pool von einem Prozent der Bevölkerung mit medizinischen und pflegerischen Kenntnissen zu schaffen, um auf Krisenlagen besser vorbereitet zu sein.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: