5 Fragen an...

„Eine zentrale Aufgabe ist die Förderung des Nachwuchses“

  • Montag, 31. Juli 2017

Hamburg/Berlin – An amerikanischen Universitäten haben sie bekanntlich eine lange Tradition: Alumni-Vereine, die ihre Hochschule ideell und finanziell unterstützen. Auch in Deutschland wird die private Unterstützung universitärer Einrichtungen immer wich­tiger. Die Finanzierung steht aber meist nicht im Zentrum der Alumni-Arbeit.

Martin Carstensen /privat
Martin Carstensen /privat

5 Fragen an Martin Carstensen, Vorsitzender des Alumni-Vereines am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, im Vorfeld der 2. Alumni-Tage am 15./16. September im UKE.

DÄ: Warum ein Alumni-Verein?
Martin Carstensen: Wir möchten ein aktives und kreati­ves Netzwerk schaffen, um Aktive und Ehemalige zusam­menzubringen – sowohl Studierende als auch Beschäf­tig­te des UKE. Ziel ist ein generationenübergreifendes Netzwerk, weil wir glauben, dass jeder von den Ideen und Erfahrungen der anderen profitieren kann. Unsere Alumni haben einen intensiven Lebensabschnitt bei uns am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf absolviert und meistens folglich ein Grundinteresse daran, den Kontakt zu ihren Mitstreitern zu halten. Außerdem habe ich in den vergangenen Jahren gemerkt, wie stark die Identifi­kation der „UKEler“ mit ihrer Klinik beziehungsweise ihrer Fakultät ist. Dieses Netzwerk bietet also die Gelegenheit beides miteinander zu verbinden.

DÄ: Welche Aufgaben hat der Alumni-Verein?
Carstensen: Eine zentrale Aufgabe ist die Förderung des Nachwuchses, zum Beispiel durch die Vergabe von Stipendien. Darüber hinaus unterstützen die „UKE Alumni“ mit ihren Kenntnissen und Kontakten, mit ihren Beiträgen und mit ihren Spenden alle Studierenden des UKE sowie Forschung und Krankenversorgung. Ehemalige haben dabei die Gelegenheit, sich selbst aktiv zu engagieren, ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben. Und natürlich ist es die Aufgabe des Vereins, die Möglichkeit zu schaffen, Kontakt mit Weggefährten und der Alma Mater zu halten oder neue Kontakte zu knüpfen. Diese Gelegenheiten bieten sich zum Beispiel bei den regelmäßigen Veran­staltungen wie den Alumni-Tagen.

DÄ: Wie sollten der Alumni-Verein und die Fakultät zusammenarbeiten?
Carstensen: Die Zusammenarbeit zwischen Fakultät und Alumni-Verein sollte mög­lichst eng und gut aufeinander abgestimmt sein. Die Fakultät verfügt über die nötigen Kontakte zu Studierenden und Dozierenden. Der Alumni-Verein wiederum leistet über die Beiträge und das Engagement seiner Mitglieder einen Teil zur Unterstützung der Fakultät – eine Win-Win-Situation. Zum Beispiel finden am 15. und 16. September die diesjährigen Alumni-Tage am UKE statt. Dort werden unter anderem hochkarätige Referierende aus dem Lehrkörper des UKE Vorträge halten und es gibt ein interessantes Rahmenprogramm.

DÄ: Wie verbreitet sind Alumni-Aktivitäten in Deutschland? Gibt es eine Alumni-Bewegung?
Carstensen: Alumni-Vereine wurden in Deutschland erst in jüngerer Vergangenheit gegründet. Bei uns haben Alumni-Vereine also nicht so eine lange Tradition wie etwa in den USA. Dort wurde der erste Alumni-Club bereits im 19. Jahrhundert gegründet. Der große Unterschied ist, dass die deutschen Universitäten überwiegend durch den Staat im Rahmen des Bildungsauftrags gefördert wurden und viele amerikanische Colleges und Universitäten dagegen als Stiftungsuniversitäten gegründet wurden. Allerdings wird auch bei uns die private Unterstützung von Universitäten immer wichtiger, um den Studierenden entsprechende Angebote machen zu können. Und dies schließt nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch persönliches Engagement von Ehe­maligen oder noch aktiven Mitarbeitern ein.

DÄ: Wie sollten Studierende an Alumni-Vereine herangeführt werden?
Carstensen: Wir möchten die Studierenden von Anfang an mit einbinden und ihnen zeigen, dass wir uns für sie einsetzen und sie in ihrem Studium unterstützen. Das ist ja auch eines der Prinzipien von Alumni-Vereinen: Die Ehemaligen helfen aus Dank für die erlangte Ausbildung den aktuell Aktiven, der kommenden Generation. Aber wir möchten auch die Meinung der Studierenden hören, ihre Bedürfnisse ernst nehmen und sie zur Mitarbeit motivieren. Eine gute Kommunikation erleichtert da vieles – wir wollen mit den Studierenden ins Gespräch kommen!

hil

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