Ausland

Acht EU-Länder für strikte neue Klimaziele

  • Dienstag, 7. Mai 2019
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Brüssel – Vor dem EU-Sondergipfel in Rumänien haben acht Länder gemeinsam ehrgei­zige neue Klimaziele der Europäischen Union gefordert – allerdings ohne Deutschland. Dahinter stehen Frankreich, Belgien, Luxemburg, die Niederlande, Dänemark, Schweden, Portugal und Spanien. Eine entsprechende Initiative hatte der französische Präsident Emmanuel Macron bereits angekündigt.

Ein Papier der acht Länder für den Gipfel in Sibiu am Donnerstag nennt den Kampf gegen den Klimawandel als „Eckstein“ der Strategischen Agenda der EU für die Jahre bis 2024. Konkret fordern die acht Staaten, die EU solle bis spätestens 2050 unter dem Strich keine Klimagase mehr in die Atmosphäre abgeben. Kurzfristig – bis 2020 – solle die EU ihre Zusagen unter dem Pariser Klimaabkommen nachbessern. Die EU-Staats- und Regie­rungs­chefs sollten im Juni eine klare Richtung vorgeben, heißt es weiter.

Deutschland wollte den Klima-Vorstoß für den Gipfel nicht unterstützen, heiß es in Krei­sen des Pariser Élyséepalastes. Paris hoffe aber, dass Berlin zu einem späteren Zeitpunkt noch mitziehe. „Nichts ersetzt die französisch-deutsche Beziehung.“ Das Klimapapier zeige, dass Frankreich in der Lage sei, mit allen Mitgliedstaaten der Union zu sprechen. Der nun etablierte „Klimaclub“ sei eine „wichtige Gruppe“.

Greenpeace kritisierte, dass Deutschland bei der Initiative nicht dabei ist. „Während Tau­sende Jugendliche für ihre Zukunft demonstrieren, duckt sich die Bundesregierung weg und versucht sich ihrer Verantwortung zu entziehen“, monierte der Umweltverband.

Ein breites Bündnis von Klimaschützern appellierte seinerseits heute an die Staats- und Regierungschefs, sich in Sibiu zu einem grundlegenden Umbau der Wirtschaft zu beken­nen, um die globale Erwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Grünen monierten, dass Klimaschutz in der vorbereiteten „Erklä­rung von Sibiu“ kaum eine Rolle spiele.

dpa

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