Ärzte in USA wegen illegaler Schmerzmittelverordnungen angeklagt

Washington – Die Ermittlungsbehörden in den USA haben Anklage gegen mehrere Dutzend Ärzte und andere Personen erhoben, die mehr als 32 Millionen Schmerztabletten illegal verschrieben haben sollen. Das teilte das US-Justizministerium gestern in Washington mit.
Die Anklagen richten sich gegen 31 Ärzte, sieben Apotheker, acht Pflegeexperten und sieben weitere Personen in fünf Bundesstaaten. Sie sollen mehr als 350.000 illegale Verschreibungen ausgestellt haben, darunter für die Schmerzmittel Oxycontin und Fentanyl.
Einer der Ärzte, gegen die nun Anklage erhoben wurde, soll Opioide und Benzodiazepine im Gegenzug für Sex verschrieben haben, wie aus der Mitteilung des Justizministeriums hervorgeht. Ein weiterer Mediziner wird beschuldigt, Opioide an Facebook-Freunde verteilt zu haben.
Opioidsucht ist ein gewaltiges Problem in den USA – besonders schwer betroffen sind West Virginia, Ohio und Kentucky. Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es 200.000 Todesfälle durch Überdosen.
Viele Abhängige in den USA sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycontin in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er-Jahren wurden die Medikamente sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so groß sei. Das ist inzwischen widerlegt.
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