Ärzte ohne Grenzen kämpft gegen Diphterie und Masern in Bangladesch
Berlin – Die Teams von Ärzte ohne Grenzen haben in den Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch Tausende Diphterie- und Masernpatienten behandelt. Wie die Hilfsorganisation heute in Berlin mitteilte, wurden 4.371 Diphteriekranke sowie 3.539 Masernpatienten versorgt, meist Kinder unter 15 Jahren.
Diphterie könne ohne die Gabe eines Antitoxins zu einer hohen Sterblichkeitsrate führen. Zudem erfordere die Behandlung eine größere Zahl geschulter Mitarbeiter. Ärzte ohne Grenzen hat demnach eine Diphterie-Behandlungsstation mit knapp 200 Betten eingerichtet. Bisher seien 231 Patienten, die das Antitoxin benötigten, damit behandelt worden.
Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben seit dem Beginn der Massenflucht aus Myanmar Ende August 2017 die Nothilfe massiv ausgeweitet. Mittlerweile betreiben demzufolge mehr als 2.000 Mitarbeiter fünf Kliniken, drei Gesundheitszentren und 15 Gesundheitsposten in den Lagern; diese haben 218 Brunnen gebohrt und mehr als 1.500 Latrinen gebaut.
Seit August haben die Teams laut Organisation mehr als 200.000 Patienten behandelt, fast 5.000 wurden stationär aufgenommen. In einem speziellen Programm für Opfer sexueller Gewalt seien bis Ende Dezember des vergangenen Jahres 120 Patientinnen behandelt worden, darunter 45 Mädchen unter 18 Jahren. Außerdem leisteten die Mitarbeiter psychologische Hilfe und unterstützten bei Impfkampagnen.
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