Ärzte ohne Grenzen warnt vor Hungerkatastrophe in Nord-Darfur

Khartum/Berlin – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat angekündigt, die ambulante Behandlung von Tausenden mangelernährten Kindern im Vertriebenenlager Samsam in Nord-Darfur zu beenden. Grund sei eine seit Monaten andauernde Lieferblockade von Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern durch die Kriegsparteien.
„Es besteht ein dringender und massiver Bedarf an Nahrungsmitteln, um den Menschen zu helfen, die sich derzeit in einer katastrophalen Situation befinden“, sagte Michel-Olivier Lacharité, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen.
Die Hilfsorganisation hat deshalb alle Konfliktparteien aufgerufen, die Lieferung humanitärer Hilfe in das Camp zu erleichtern. Laut Ärzte ohne Grenzen sind vom Ende der ambulanten Versorgung 5.000 Kinder betroffen, darunter 2.900 Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung.
„In den letzten Tagen haben wir einige positive Anzeichen gesehen, als nach Monaten der fast vollständigen Blockade rund um das Camp Lastwagen ankamen. Diese Mengen reichen jedoch nicht aus“, sagte Lacharité.
Um beispielsweise die 450.000 Menschen in Samsam einen Monat lang mit Notrationen zu versorgen, die mit rund 500 Kalorien pro Tag und Person bemessen sind, seien etwa 2.000 Tonnen an Nahrungsmitteln erforderlich.
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