Aleppo: Hollande spricht „humanitäres Ultimatum“ aus
Berlin – Angesichts der Not der Zivilbevölkerung im nordsyrischen Aleppo hat der französische Präsident François Hollande an die Verantwortlichen ein „humanitäres Ulitmatum“ gerichtet. 120.000 Menschen würden in Aleppo „als Geiseln festgehalten“, sagte er heute bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt.
Merkel sagte, die Lage in Aleppo sei „desaströs, sie bricht einem das Herz“. Der UN-Sicherheitsrat sei im Syrien-Konflikt „blockiert“, weil Russland sein Veto-Recht nutze, beklagte Hollande. „Wir sind uns einig, dass wir alles tun, um die Evakuierung der Bevölkerung sicherzustellen“, fügte er hinzu.
Gesundheitszentren müssten geschützt und humanitäre „Korridore“ eingerichtet werden. Als im Syrien-Konflikt Chemiewaffen eingesetzt worden seien, habe er es bedauert, dass eine „Antwort“ ausgeblieben sei. Nun aber sei „die Lage noch schlimmer“.
Merkel sagte, es werde „nichts unversucht“ gelassen, um „beim syrischen Regime“ und seinen Unterstützern, Russland und Iran, „die Einsicht zu erzeugen, dass die Situation der Menschen dringend verbessert werden muss“. Hollande sagte, bei der Einrichtung von humanitären Korridoren sollten die Türkei und Russland einbezogen werden. „Wir müssen handeln und wir werden handeln“, fügte er hinzu.
Den syrischen Regierungskräften war es in den vergangenen Tagen mit der massiven Unterstützung der russischen Luftwaffe sowie schiitischer Milizen aus dem Libanon, Iran, Irak und Afghanistan gelungen, die seit 2012 von den Rebellen gehaltenen Viertel im Ostteil Aleppos fast vollständig zurückzuerobern.
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