Ausland

Alkohol: Ruf nach Warnhinweisen wegen Krebsgefahr

  • Montag, 6. Januar 2025
/ExQuisine, stock.adobe.com
/ExQuisine, stock.adobe.com

Washington – Wegen Krebsrisiken sollte es auf auf alkoholischen Getränken Warnhinweise geben. Dafür hat sich der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienst in den USA, Vivek Murthy, ausgesprochen. Alkohol sei eine „aner­kannte, vermeidbare Ursache für Krebs“, erklärte er.

Alkoholkonsum sei in den USA für rund 100.000 Krebserkrankungen und 20.000 Krebstote jährlich verantwortlich. Der US-Kongress müsse daher die 1988 in den USA eingeführten Alkohol-Warnhinweise auf Getränken überarbei­ten und auch auf das Krebsrisiko hinweisen.

Murthy schrieb weiter, der Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebserkrankungen sei seit den 1980er-Jahren bekannt. Die Zahl der jährlich auf Alkohol zurückzuführenden Krebstoten liege in den USA deutlich über den 13.500 Verkehrstoten im Zusammenhang mit Alkoholkonsum. Dennoch wisse „die Mehrheit der Amerikaner“ nicht von diesem Risiko.

Bislang wird in den Warnhinweisen auf in den USA verkauften alkoholischen Getränken darauf hingewiesen, dass Frauen während der Schwangerschaft keinen Alkohol konsumieren sollten und dass Alkoholkonsum die Fahrtüch­tigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

Alkoholkonsum erhöht das Risiko für mehrere Krebsarten wie Brust- und Darmkrebs sowie Tumore an Leber, Mund, Rachen sowie Luft- und Speiseröhre. Einer Umfrage aus dem Jahr 2019 zufolge schätzen aber nur 45 Pro­zent der US-Bürger Alkohol als Risikofaktor für Krebs ein – während es bei Tabak und Radioaktivität neun von zehn sind.

In seiner neuen Stellungnahme zweifelt Murthy zudem die bislang von US-Behörden ausgesprochenen Ernäh­rungsrichtlinien zu alkoholischen Getränken an: In ihnen wird bislang maximal ein alkoholisches Getränk pro Tag für Frauen und höchstens zwei für Männer empfohlen.

17 Prozent der an alkoholbedingten tödlichen Krebserkrankungen verstorbenen Menschen hatten Studien zufolge aber Alkohol innerhalb dieser Richtwerte konsumiert.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung