Anteil britischer Coronavariante in Frankreich bei 36 Prozent

Paris – Auch in Frankreich breitet sich die britische Coronavirusvariante B.1.1.7 schnell aus: 36 Prozent aller positiv Getesteten sind inzwischen damit infiziert, wie Gesundheitsminister Olivier Véran gestern Abend in Paris mitteilte.
Vor gut einem Monat lag der Anteil noch bei rund einem Prozent, allerdings wurden die Tests auch weniger auf Mutanten analysiert. In Deutschland liegt der Anteil der britischen Variante derzeit laut Bundesregierung bei über 22 Prozent.
Andere Virusvarianten machen in Frankreich nach Vérans Angaben rund fünf Prozent aus. Im Verwaltungsbezirk Moselle an der Grenze zu Deutschland waren zuvor hunderte Infektionen mit der südafrikanischen Variante aufgetreten, gegen die bestimmte Impfstoffe möglicherweise nicht wirken.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) äußerte die Hoffnung, dass es vorerst nicht zu scharfen Grenzkontrollen kommen wird, wie die Bundesregierung sie zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol eingeführt hat.
„Die Bundesländer, die an der französischen Grenze liegen (...) sind gegen diese Grenzschließungen“, sagte er bei einem Besuch in Paris. Véran nannte die Entwicklung in Frankreich Besorgnis erregend. „Es ist nicht die Zeit für Lockerungen“, betonte er. Positiv Getestete sollen sich ab Montag für zehn Tage isolieren und nicht nur für eine Woche.
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