Ausland

Artemisinin-resistente Malaria in Afrika immer bedrohlicher

  • Dienstag, 20. August 2024
Einige Plasmodien sind gegen Artemisinin resistent. /-Kateryna_Kon-stockadobecom
Einige Plasmodien sind gegen Artemisinin resistent. /-Kateryna_Kon-stockadobecom

Oxford/Bangkok – Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACT) sind ein wichtiger Eckpfeiler der Mala­ria­behandlung und -kontrolle. Das jüngste Auftreten und die Verbreitung von Artemisininresistenzen (ART-R) bei Plasmodium falciparum in Ostafrika hat jedoch die Wirksamkeit der Therapien beeinträchtigt.

Die internationale Gemeinschaft sollte dringend Maßnahmen ergreifen, um malariabedingten Erkrankungen und Todesfälle in der Region zu verhindern, fordert ein internationales Team von Wissenschaftlern in der Zeitschrift Science

ACT wurden erstmals 2006 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Erstlinienbehandlung für Malaria empfohlen. Ihr Einsatz hat seither die weltweite Malariabelastung erheblich reduziert. Allerdings breitete sich die Artemisininresistenz in Südostasien schnell aus.

Um dies zu bekämpfen, unterstützte der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria die Regionale Artemisinin-Resistenz-Initiative. Diese arbeitet in enger Abstimmung mit nationalen Malariakon­trollpro­grammen.

Sie konzentriert sich auf die verstärkte Überwachung, Schnelldiagnose und Massenverabrei­chung von Medi­ka­menten in Malaria-Hotspots. Die konzertierten Bemühungen führten zu einem deutlichen Rückgang der Malaria in der gesamten Region – trotz der Resistenzen.

„Der Erfolg bei der Eindämmung von ART-R in der Greater Mekong Subregion in Asien, wo ART-R zum ersten Mal 2008 gemeldet wurde, deutet darauf hin, dass in Ostafrika ein mehrgleisiger Ansatz erforderlich ist, um die Malariaübertragung dauerhaft zu reduzieren und zu unterbrechen“, schreiben die Wissenschaftler.

Die Autoren empfehlen den Einsatz von Dreifach-ACT, einer Kombination aus einem Artemisininderivat und zwei Partnermedikamenten, die sich in Asien als wirksam erwiesen hat.

Außerdem seien Investitionen in den Ausbau von Netzwerken von Gesundheitshelfern in den Gemeinden, in Schnelldiagnosetests und in Malariabehandlungen von entscheidender Bedeutung.

Malariaimpfungen sowie Maßnahmen zur Vektorkontrolle – zum Beispiel mit Insektiziden behandelte Moski­tonetze – könnten dazu beitragen, die Übertragung zu verringern. Darüber hinaus sei eine regelmäßige Über­wachung der Medikamentenresistenz unerlässlich.

hil

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