Beschäftigte von United Airlines lassen sich angesichts drohender Kündigung impfen

New York – Wer sich nicht impfen lässt, muss gehen: Angesichts einer drohenden Kündigung entscheiden sich offenbar viele Beschäftigte der US-Fluggesellschaft United Airlines doch für eine Coronaschutzimpfung. Das Unternehmen teilte gestern mit, es werde weniger Angestellte entlassen als bisher angekündigt – die Zahl sinke von 593 auf 320.
United mit insgesamt 67.000 Beschäftigten hatte Anfang August angekündigt, dass es von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland die Impfung erwarte und die Beschäftigten dies auch nachweisen müssten. Am Dienstag erklärte das Unternehmen, wer bislang nicht geimpft sei, werde entlassen.
Nun seien 99,5 Prozent der Beschäftigten gegen das Coronavirus geimpft; Ausnahmen gibt es aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen, wie United gestern mitteilte.
Auch der Fleischproduzent Tyson Foods hatte im August die Impfpflicht verkündet – mittlerweile hätten mehr als 100.000 Beschäftigte oder 91 Prozent der Belegschaft mindestens eine Impfung erhalten, teilte das Unternehmen gestern mit.
„Wir glauben, dass die Impfung das Effektivste ist, was unsere Teammitglieder machen können, um sich selbst, ihre Familien und die Gemeinden zu schützen, wo wir arbeiten.“ Tyson zahlt zudem 200 Dollar (173 Euro) Belohnung für eine Impfung und gibt dafür bis zu vier Stunden frei.
Der Telekommunikationskonzern AT&T kündigte an, dass alle in der Gewerkschaft CWA organisierten Angestellten bis zum 1. Februar geimpft sein müssten, „es sei denn, sie haben eine gültige Ausnahmegenehmigung“. Angestellte in Führungspositionen müssen sich bereits bis zum 11. Oktober impfen lassen.
Auch andere US-Firmen wie Chevron, Microsoft und Morgan Stanley haben bereits Impfvorschriften für alle oder einen Teil ihrer Mitarbeiter bekanntgegeben. Die US-Regierung von Präsident Joe Biden plant eine Regelung, wonach Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern dafür sorgen müssen, dass ihre Mitarbeiter geimpft werden oder sich wöchentlich testen lassen.
In einer Unternehmensumfrage sagten 60 Prozent der Führungskräfte, sie befürworteten die Impfpflicht. Allerdings sagte auch die Hälfte von ihnen, dies sei „schwierig“ oder „sehr schwierig“ umzusetzen. Einige Arbeitnehmerorganisationen hingegen kritisierten den Plan und verwiesen auf gesundheitliche Gründe oder Sorgen vor Nebenwirkungen. Führende Politiker der Republikanischen Partei lehnen den Plan Bidens als staatliche Zwangsmaßnahme rundweg ab.
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