Ausland

US-Armee hat Impfpflicht gegen Coronavirus eingeführt

  • Donnerstag, 26. August 2021
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Paul Hennessy
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Washington – Das US-Verteidigungsministerium hat wie angekündigt eine Coronaimpfpflicht für alle Soldaten eingeführt. Wie das Pentagon erklärte, müssen sich alle Angehörigen der Streitkräfte gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnete an, mit einer „vollständigen Impfung“ der bislang nicht geimpften Soldaten und Reservisten solle „sofort“ begonnen werden. Eine Frist für die Impfung wurde zunächst aber nicht genannt.

„Um diese Nation zu verteidigen, brauchen wir gesunde und einsatzfähige Streitkräfte“, erklärte Austin. Die Impfpflicht gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 sei „notwendig, um die Streitkräfte zu schützen und die amerikanische Bevölkerung zu verteidigen“.

Bei verpflichtenden Impfungen soll zunächst nur der Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer eingesetzt werden. Dieser hatte am Montag als erstes und bislang einziges Coronavakzin in den USA eine vollständige Zulassung von der Arzneimittelbehörde FDA erhalten.

Das Verteidigungsministerium kündigte direkt nach der Erteilung der Zulassung die Einführung einer Impfpflicht an, was nun umgesetzt wurde. Nach Angaben von Pentagon-Sprecher John Kirby sind bislang 68 Prozent der Angehörigen der Streitkräfte vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 76 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

In den USA wird – wie in anderen Ländern auch – angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante über eine Impflicht diskutiert. Eine Reihe von Unternehmen und Behörden hat sie bereits eingeführt. So müssen sich alle Lehrer der Millionenstadt New York impfen lassen.

Die Fluggesellschaft Delta kündigte derweil an, nicht geimpften Mitarbeitern von November an 200 Dollar (170 Euro) pro Monat in Rechnung zu stellen. Dies gilt für Mitarbeiter, die über Delta krankenver­sichert sind.

„Dieser Zuschlag wird wegen der finanziellen Risiken notwendig sein, die die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, für unser Unternehmen bedeutet“, erklärte Delta-Chef Ed Bastian. In den vergangenen Wochen seien alle Delta-Mitarbeiter, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt worden seien, nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft gewesen. Im Schnitt hätten die Krankenhauskosten pro erkranktem Mitarbeiter 50.000 Dollar (rund 43.000 Euro) betragen.

Bastian verwies auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante, verwendete für sie aber den wissenschaft­li­chen Namen B.1.617.2. Er vermied damit die Bezeichnung für die Variante, die identisch ist mit dem Na­men der Fluggesellschaft. Bastians Angaben zufolge sind inzwischen 75 Prozent der Mitarbeiter geimpft.

afp

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