Ausland

Chile will Gesetze gegen Kindesmissbrauch verschärfen

  • Freitag, 4. Mai 2018

Santiago de Chile – Nach dem Tod eines offenbar vergewaltigten Babys in Chile treibt die Regierung eine Gesetzesverschärfung voran. Präsident Sebastián Piñera unterzeichnete gestern einen Gesetzentwurf zur Aufhebung der Verjährungsfrist für Kindesmissbrauch.

Wer als Kind missbraucht werde, habe das Recht darauf, „Gerechtigkeit zu erfahren“, sagte der Staatschef. Es müsse verhindert werden, dass die Täter aufgrund der bisherigen Verjährungsfrist von fünf bis zehn Jahren straffrei bleiben. Der Gesetzentwurf werde nun „mit äußerster Dringlichkeit“ im Parlament beraten.

Der Tod des 20 Monate alten Babys hatte in ganz Chile für Entsetzen gesorgt. Das kleine Mädchen war am Wochenende mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, wo es trotz einer Notoperation starb. Seine Tante, unter deren Vormundschaft das Kindes stand, sagte, das Baby sei aus dem Bett gefallen.

Die Ärzte stellten aber fest, dass das Baby geschlagen und sexuell missbraucht worden war. Als Tatverdächtiger gilt der Freund der Tante. Er wurde festgenommen, gegen ihn wird wegen Vergewaltigung und Mordes ermittelt.

Im vergangenen Jahr wurden in Chile 22.500 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs gestellt. Die meisten Opfer waren Kinder und Jugendliche. Auch die katholische Kirche in dem südamerikanischen Land sieht sich mit Skandalen um sexuellen Missbrauch konfrontiert.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung