Ausland

China verteidigt Reaktion auf erste Coronafälle gegen Gutachterkritik

  • Mittwoch, 20. Januar 2021
/picture alliance, Zhang Tao
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Peking – China hat sein Vorgehen zu Beginn des Coronaausbruchs vor gut einem Jahr gegen Kritik inter­nationaler Gutachter verteidigt. Bereits einige Wochen nach der Entdeckung des Virus seien massive Ein­schränkungen über die Millionenmetropole Wuhan verhängt worden, die „Infektionen und Todesfälle re­duzierten“, sagte ein Sprecherin des chinesischen Außenministeriums gestern.

China habe als erstes Land der Welt wegen des Virus „Alarm geschlagen“ und trotz der damals noch feh­lenden Informationen „schnelle und entscheidende Maßnahmen“ ergriffen. Zugleich betonte die Außen­amts­sprecherin, China strebe danach, „es besser zu machen“.

Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingesetzte Unabhängige Prüfungsausschuss hatte der chinesischen Regierung vorgestern fehlendes Tempo bei den ersten Reaktionen auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vor einem Jahr vorgeworfen.

Es hätte in dieser Phase „Potenzial gegeben, schneller auf frühe Anzeichen zu reagieren“, hieß es in ei­nem Bericht des Gremiums. „Öffentliche Gesundheitsmaßnahmen“ hätten von den lokalen und nationa­len Behörden in China im Januar energischer umgesetzt werden können.

Die Experten kritisierten auch die WHO für die späte Einberufung einer Sitzung ihres Notfallkomitees am 22. Januar vergangenen Jahres. Zudem habe das Gremium erst eine Woche später den öffentlichen Ge­sund­heitsnotstand und damit die höchste Alarmstufe ausgerufen. Es sei „nicht klar“, warum beide Schritte nicht früher erfolgten, heißt es in dem Bericht.

Die ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus waren Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wu­han festgestellt worden. Die Pandemie breitete sich in der Folge mit großer Geschwindigkeit auf der gesamten Welt aus. Bislang starben weltweit mehr als zwei Millionen Menschen an dem Virus. Die WHO und China waren bereits wiederholt für ihre Reaktion zu Beginn der Pandemie kritisiert worden.

afp

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