Cholerabakterien in Israel „keine Gefahr“

Jerusalem – Nach dem Entdecken von Cholerabakterien im Norden Israels hat das dortige Gesundheitsministerium Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Krankheit ergriffen.
Die in einem Süßwasserreservoir des Jordannebenflusses Jarmuk festgestellte Kontaminierung stelle keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, so das Ministerium laut der Haaretz von gestern.
Zu den Maßnahmen gehören demnach eine Chlorierung des Stausees sowie eine Überwachung der Wassersysteme. Das Ministerium erklärte laut Zeitung, die Verunreinigung stamme wahrscheinlich von Wasser aus Syrien.
Die Cholera war Ende August erstmals in Syrien aufgetreten und hat sich inzwischen auch im Libanon verbreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden bis 9. November in allen Landesteilen Syriens rund 35.500 Choleraverdachtsfälle sowie 92 Todesfälle verzeichnet.
Als Quelle des Ausbruchs in Syrien wird der durch Abwasser verseuchte Fluss Euphrat vermutet. Im Libanon stieg die Zahl der bestätigten Fälle laut örtlichen Medienberichten von heute auf 536; es gab 18 Todesfälle.
Forscher schätzen nach WHO-Angaben, dass jährlich weltweit zwischen 1,3 und 4 Millionen Menschen an Cholera erkranken. Dies fordere zwischen 21.000 und 143.000 Todesopfer.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: