Derzeit keine Todesopfer auf Mittelmeer-Route
Genf – Auf der Route von Migranten über das Mittelmeer sind fast drei Wochen ohne Meldung von Todesopfern vergangen. Das berichtete die Organisation für Migration (IOM) gestern in Genf. In diesem Jahr seien über das Mittelmeer nach Italien, Griechenland und Spanien bis Ende August gut 121.000 Menschen geflüchtet, nach etwa 272.000 Menschen im gleichen Zeitraum 2016. Im vergangenen Jahr registrierte die Organisation in diesem Zeitraum 3.228 Tote, in diesem Jahr 2.410.
Die Zahl der Migranten geht seit Juli deutlich zurück. Nach Meinung der EU-Grenzschutzagentur Frontex geht das vor allem auf die stärkere Präsenz der libyschen Küstenwache zurück. Private Seenotretter hatten sich vor gut zwei Wochen aus dem Rettungsgebiet vor Libyen vorerst zurückgezogen, nach ihren Angaben wegen Drohungen libyscher Behörden. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen befürchtete seinerzeit, dass dadurch mehr Menschen ertrinken. Nach Angaben der libyschen Küstenwache sind aber deutlich weniger Flüchtlingsboote unterwegs.
Deutschland und andere EU-Staaten wollen die Migrationsströme über das Mittelmeer ganz stoppen und Schutzbedürftigen stattdessen direkt aus Afrika einen legalen Weg nach Europa ermöglichen. Darauf verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Staats- und Regierungschefs beim Migrationsgipfel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgestern in Paris.
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