Ebola: Helfer schließen letzte Projekte für Überlebende
Berlin – Zweieinhalb Jahre nach Beginn des bislang größten Ebola-Ausbruchs schließt Ärzte ohne Grenzen die letzten Projekte für Ebola-Überlebende in Westafrika. Dennoch werde es weiter Gesundheitsprojekte in den besonders stark von Ebola betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea geben, teilte die Organisation heute mit.
Nach dem Höhepunkt der Epidemie im Sommer 2014 hätten die Mitarbeiter nun vor allem medizinische und psychologische Versorgung für Überlebende angeboten. Viele litten häufig unter Spätfolgen wie Gelenkschmerzen, chronischer Müdigkeit sowie Seh- und Hörproblemen. Auch Stigmatisierung und Ausgrenzung seien weiterhin ein Problem.
Langfristige psychologische Betreuungen sollen nun durch staatliche Stellen sowie andere Organisationen übernommen werden, so Ärzte ohne Grenzen.
Ziel sei es, die Gesundheitssysteme der drei betroffenen Länder zu stärken. Dafür brauche es eine bessere Infektionskontrolle, Frühwarnsysteme und Notfallpläne, die eine schnelle Reaktion auf einen Ebola-Ausbruch oder andere Krankheiten ermöglichen, betonte Mit Philips, Expertin für Gesundheitspolitik von Ärzte ohne Grenzen. Die generell schlechte Gesundheitsversorgung stand während der Epidemie stark in der Kritik. Nach eigenen Angaben bleibt Ärzte ohne Grenzen in allen drei Ländern weiter präsent, um bei der Stärkung der nationalen Gesundheitssysteme mitzuhelfen.
An der Seuche, die nach dem gleichnamigen Fluss im Kongo benannt ist, starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 11.310 Menschen. Insgesamt 28.616 Fälle wurden offiziell gemeldet. Es war mit Abstand der größte Ausbruch seit Entdeckung des Ebola-Virus im Jahr 1976.
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